Auf dem rund sechs Kilometer langen Industriestammgleis der GöVB werden Waggons von und zu den Unternehmen der Industriegebiete, die ihre Waren auf dem Schienenweg beziehen oder ihre Produkte per Bahn zwei bis dreimal am Tag abtransportieren, zugestellt.
Das Göttinger Industriegleis zweigt in Höhe der Firma Simon von der Nord-Süd-Bahnstrecke nach Westen ab Richtung Grone-Nord. Ursprünglich gegründet als Levinsche Industriebahn, besteht dieses Gleis bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Es war damals erforderlich geworden für den Warentransport von der Tuchmacherfabrik und von der Saline zum Bahnhof.
Mit der Entwicklung des Industriegebietes Grone Nord kamen später zahlreiche Firmen als Nebenanschließer dazu, die ihre Güter ebenfalls über das Industriegleis transportieren ließen. In der Blütezeit waren es mehr als 20 Firmen, die entlang des damals 13 km langen Gleises ansässig waren und den Schienenweg als Transportweg nutzten. Durch die Verlagerung von Produktionsstätten sowie durch die Konkurrenz der Straße musste in den letzten 4 Jahrzehnten die Länge des noch nutzbaren Industriegleises auf ca. 6 km reduziert werden.